Präsenz
„Unter welchen Umständen dürfen Kinder oder Jugendliche beieinander übernachten?“, „Wie soll der Zugang zu Verhütungsmitteln in unserer Einrichtung geregelt sein?“ oder „Was passiert, wenn Jugendliche schwanger werden?“ sind häufige Fragen im Alltag einer stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung.
Die Vermittlung von altersgerechtem Wissen über z.B. Verhütungsmittel, die Unterstützung und Begleitung auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Sexualität sowie die Balance von Nähe und Distanz zwischen den Kindern und Jugendlichen, aber auch im Verhältnis zu den Mitarbeiter*innen der jeweiligen Einrichtung, sind klassische sexualpädagogische Themen, die professionell Tätige beschäftigen.
Der Erziehungsauftrag in der Kinder- und Jugendhilfe umfasst die Begleitung zu sexueller Selbstbestimmung und damit sowohl den Schutz vor potenziellen Grenzverletzungen als auch die altersgerechte Entwicklungsunterstützung der sexuellen und geschlechtlichen Identität. In diesem Seminar wird auch die Digitalisierung unserer Lebenswelt mit besonderem Bezug auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen in den Blick genommen.
Inhalt
- Vermittlung von Fachwissen zu sexualitätsbezogenen Entwicklungsthemen der Kindheit und Jugend (mit Bezug auch auf Fluchterfahrung)
- Auseinandersetzung mit der Frage „Ist das noch normal oder muss ich hier intervenieren?“
- Reflexion der eigenen professionellen Haltung und Vorannahmen
- Kennenlernen sexualpädagogischer Medien und Materialien
- Leitlinien, Konzepte, Partizipation: Was ist nötig? Was ist möglich?
Ziel
In diesem Seminar erfahren Sie, wie eine verantwortungsvolle Begleitung der Kinder und Jugendlichen in dem Spannungsfeld von Schutz und Ermöglichung gelingen kann. Es werden Rahmenbedingungen vermittelt, die eine Einrichtung braucht, um in dem Feld sexualitätsbezogener Themen handeln zu können.
Termin
11. - 12.09.2023 jeweils von 09:00 - 16:00 Uhr